Die letzten Wochen haben mich zum Nachdenken gebracht. Als ich mit Ehrenfried über den „Freipunkt“ sprach – diesen selbstgewählten Zeitpunkt der finanziellen Unabhängigkeit – wurde mir bewusst, wie vage meine eigene Planung in diesem Bereich bisher war. Die Idee, nicht nur auf einen fernen Ruhestand zuzusteuern, sondern bewusst zu entscheiden, wann ich unabhängig sein möchte, hat etwas in mir verändert.
Mit diesem frischen Blickwinkel schaue ich nun anders auf meine unternehmerische Reise. Was bedeutet es wirklich, ein smartes Business aufzubauen, das langfristig trägt? Wie kann ich meine Dienstleistungen und Produkte strategisch so strukturieren, dass sie nicht nur heute funktionieren, sondern mich gezielt zu diesem Punkt finanzieller Freiheit führen?
In dieser Ausgabe des Newsletters möchte ich mit dir in die Welt der smarten Geschäftsmodelle eintauchen – und dir zeigen, wie du mit durchdachten Strategien dein Solopreneur-Business auf ein neues Level heben kannst.
Nicht eine, sondern gleich zwei spannende Folgen mit einem der erfahrensten Experten für smarte Geschäftsmodelle sind in den letzten Tagen erschienen: Ehrenfried Conta Gromberg teilt in dieser Doppelfolge sein geballtes Wissen aus über 20 Jahren als Pionier des Solopreneurship.
Solopreneurship: Die Kunst, smart statt hart zu arbeiten (Folge 033)
In dieser Folge erklärt Ehrenfried, warum Solopreneurship eben nicht bedeutet, alles alleine zu machen, sondern vielmehr eine clevere, effiziente Organisationsform darstellt. Er teilt die spannende Geschichte, wie er nach einem gescheiterten Start-up den Begriff „Solopreneur“ in den USA entdeckte und ihn als Erster im deutschsprachigen Raum etablierte.
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Drei Kernerkenntnisse aus dem Gespräch:
Solopreneurship ist keine Ideologie, sondern eine bewusste Entscheidung fĂĽr ein effizientes, digitales Business-Modell
Die eigene Rollenidentität zu klären (bist du Experte, Dienstleister, Maker oder eine Kombination?) bildet das Fundament für ein nachhaltiges Business
Unter sieben Personen brauchst du keine klassische Teamstruktur – ein enormer Vorteil für schlanke Organisationen
Der Freipunkt: Dein Weg zur finanziellen Unabhängigkeit (Folge 034)
In dieser Folge tauchen wir noch tiefer ein: Ehrenfried erklärt sein Konzept des „Freipunkts“ – ein präziserer und greifbarer Ansatz als die oft idealisierte „finanzielle Freiheit“. Es geht um einen selbstgewählten Zeitpunkt im Leben, ab dem du finanziell unabhängig leben kannst, weil du es im Vorfeld geplant, kalkuliert und umgesetzt hast.
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Hier die zentralen Punkte der Episode:
Die meisten Selbstständigen müssen Nettovermögensmillionäre werden, um ihren Lebensabend abzusichern – klingt nach viel, ist aber realistisch kalkuliert
Finanzielle Rücklagen geben dir nicht nur Sicherheit für die Zukunft, sondern auch geschäftliche Souveränität im Hier und Jetzt
Wer seine Finanzen wie ein Business führt und eine gelebte, laufend aktualisierte Vermögensbilanz pflegt, behält jederzeit den Überblick
Ein Zitat von Ehrenfried, das mich besonders zum Nachdenken gebracht hat: „Jeder Selbstständige muss Nettovermögensmillionär werden, wenn er seinen Lebensabend sichern will.“
Smarte Geschäftsmodelle: Die Kunst, mit weniger mehr zu erreichen
Was unterscheidet eigentlich ein smartes von einem traditionellen Geschäftsmodell? Diese Frage beschäftigt mich seit Jahren, und ich habe einiges auf meiner Reise als Unternehmer gelernt - von schmerzhaften Fehlern bis hin zu glücklichen Aha-Momenten.
Für mich steht fest: Smart bedeutet nicht kompliziert. Im Gegenteil sind die klügsten Geschäftsmodelle oft bemerkenswert einfach. Sie basieren auf einigen grundlegenden Prinzipien, die ich hier mit dir teilen möchte:
1. Entkopplung von Zeit und Umsatz
Der erste und vielleicht wichtigste Schritt auf dem Weg zu einem smarten Geschäftsmodell ist die Überwindung der Zeit-gegen-Geld-Falle. Traditionelle Dienstleistungen basieren auf einem einfachen Prinzip: Ein Stundensatz wird mit den aufgewendeten Stunden multipliziert. Das Problem? Dein Einkommen ist direkt an deine verfügbare Zeit gekoppelt.
Smarte Geschäftsmodelle hingegen setzen auf wertebasierte Preisgestaltung. Der Preis orientiert sich am Nutzen für den Kunden, nicht an deiner Arbeitszeit. Als ich vor einigen Jahren meine ersten Beratungspakete zu Festpreisen anbot, war das ein Game-Changer für mich: Plötzlich wurde ich für Ergebnisse bezahlt, nicht für Zeit.
2. Modularität und Skalierbarkeit
Ein weiteres Merkmal smarter Geschäftsmodelle ist deren Modularität. Statt jedes Kundenprojekt neu zu erfinden, basieren smarte Angebote auf wiederverwendbaren Modulen oder Elementen.
Ein praktisches Beispiel aus meiner Erfahrung: Als ich meine Beratung modular aufbaute, konnte ich verschiedene Komponenten flexibel kombinieren – von der Strategieentwicklung über die Tool-Auswahl bis zur Implementierung. Das Ergebnis? Mehr Effizienz für mich und gleichzeitig maßgeschneiderte Lösungen für meine Kunden.
3. Diversifizierte Einnahmequellen
Kluge Solopreneure verlassen sich nicht auf eine einzige Einnahmequelle. Sie bauen systematisch verschiedene Einkommensströme auf, die sich ergänzen und absichern.
In meinem eigenen Business habe ich neben klassischen Dienstleistungen auch digitale Produkte, Productized Services und passive Einkommensquellen entwickelt. Diese Mischung sorgt nicht nur für Stabilität, sondern gibt mir auch die Freiheit, mich auf die Tätigkeiten zu konzentrieren, die mir am meisten Freude bereiten.
4. Strategische Allianzen statt eigenes Team
Ein smartes Geschäftsmodell setzt nicht zwangsläufig auf Wachstum durch Personalaufbau. Stattdessen werden strategische Partnerschaften und Kooperationen genutzt, um das Angebot zu erweitern.
Als Solopreneur arbeite ich mit einem Netzwerk spezialisierter Partner zusammen – von Webentwicklern bis zu Content-Spezialisten. So kann ich meinen Kunden umfassende Lösungen bieten, ohne ein Team managen zu müssen. Der Vorteil: Jeder bringt seine Kernkompetenz ein, ohne Overhead und komplexe Teamstrukturen.
5. Automatisierung und Systematisierung
Der vielleicht wichtigste Hebel für mehr Effizienz liegt in der konsequenten Automatisierung wiederkehrender Prozesse. Von der Kundenakquise über das Onboarding bis zur Rechnungsstellung – jeder automatisierte Prozess gibt dir wertvolle Zeit zurück.
Ein Beispiel aus meiner Erfahrung: Mein Kunden-Onboarding ist vollständig automatisiert und systematisiert. Somit spare ich nicht nur etwa zwei Stunden pro Neukunde, sondern erhalte auch begeisterte Rückmeldungen zur professionellen Struktur.
Diese fünf Prinzipien könnten der Schlüssel sein, um dein Business auf das nächste Level zu heben. Vielleicht fragst du dich jetzt: Wo stehe ich eigentlich mit meinem eigenen Geschäftsmodell? Eine 30-minütige Analyse anhand dieser Kriterien könnte überraschende Erkenntnisse und neue Möglichkeiten aufzeigen. Welcher Bereich birgt für dich das größte Optimierungspotenzial?
Ich bin übrigens sehr gespannt auf deine Gedanken hierzu. Hast du bereits eines dieser Prinzipien erfolgreich in deinem Business umgesetzt? Oder stößt du bei einem bestimmten Punkt auf Herausforderungen? Schreib mir einfach als Antwort auf diese Mail – ich freue mich auf den Austausch und teile gerne meine Erfahrungen mit dir.
Falls du sie verpasst hast: In Episode 18„Prozesse systematisch & automatisch“ spreche ich mit Steffen Skopp darüber, wie du Zeitfresser und emotionale Monster in deinem Business beseitigen kannst.
Diese Episode passt perfekt zum Thema smarte Geschäftsmodelle, denn sie zeigt, wie du dein Business durch Automatisierung effizienter und skalierbarer gestalten kannst. Steffen erklärt, wie wichtig es ist, ineffiziente Prozesse zuerst zu optimieren, bevor du sie automatisierst – um das Prinzip „shit in, shit out“ zu vermeiden.
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Was mich an dieser Episode besonders beeindruckt hat: Steffens pragmatischer Ansatz, kleine, aber wirkungsvolle Verbesserungen vorzunehmen, statt sofort alles umkrempeln zu wollen. Manchmal kann eine einfache Automatisierung, die nur wenige Stunden in der Einrichtung braucht, dir jede Woche wertvolle Zeit sparen.
Ein Tipp von Steffen, den ich selbst umgesetzt habe: Beginne mit der Automatisierung deines Kunden-Onboardings. Dieses wiederkehrende Element im Kundenprozess bietet oft enormes Optimierungspotenzial und schafft gleichzeitig einen professionelleren Eindruck bei neuen Kunden.
Passend zu unserem Thema und den aktuellen Podcast-Episoden möchte ich dir „Smart Business Freipunkt“ von Ehrenfried Conta Gromberg ans Herz legen.
In diesem Buch entwickelt Ehrenfried sein Konzept des Freipunkts ausführlich und gibt konkrete Anleitungen, wie du als Selbstständiger deine finanzielle Zukunft systematisch planen kannst. Anders als viele andere Finanzbücher, die oft vage bleiben oder unrealistische Versprechen machen, bietet Ehrenfried einen nüchternen, aber optimistischen Blick auf das Thema.
Was mich an diesem Buch besonders überzeugt: Es verbindet die Geschäftsmodell-Entwicklung direkt mit der langfristigen Finanzplanung. Du lernst nicht nur, wie du heute gutes Geld verdienst, sondern wie du ein System aufbaust, das dich gezielt zu deinem persönlichen Freipunkt führt.
Für Smartpreneure besonders wertvoll sind die Kapitel zu den verschiedenen „Geldtypen“ und wie du deine eigenen finanziellen Verhaltensmuster erkennen und optimieren kannst.
Ein wirklich smartes Geschäftsmodell ist eines, das dich nicht nur wirtschaftlich erfolgreich macht, sondern dir auch die Freiheit gibt, ein Leben nach deinen eigenen Vorstellungen zu führen.
— Derek Sivers, Gründer von CD Baby
Derek Sivers ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein Philosoph des modernen Unternehmertums. 1998 gründete er CD Baby, einen Online-Vertrieb für unabhängige Musiker, den er 2008 für 22 Millionen Dollar verkaufte – und den gesamten Erlös an einen gemeinnützigen Trust für Musikausbildung spendete. Was viele nicht wissen: Sivers baute CD Baby als „Lifestyle-Business“ auf, ohne externe Investoren und mit dem klaren Ziel, ein Unternehmen zu schaffen, das zu seinem persönlichen Leben passte. In seinen Büchern wie „Anything You Want“ betont er die Bedeutung von Einfachheit, Kundenfokus und bewussten Geschäftsentscheidungen. Heute lebt er als Autor, Sprecher und Berater und widmet sich der Aufgabe, andere Unternehmer zu inspirieren, ihr Business nicht nach gängigen Wachstumsmodellen, sondern nach persönlichen Werten zu gestalten.
Nach unserem Thema der Woche zu smarten Geschäftsmodellen bin ich neugierig:
Welcher Aspekt smarter Geschäftsmodelle interessiert dich am meisten?
Ein Klick genügt (eigentlich sind es zwei Klicks) – ich freue mich auf deine Antwort! Deine Antwort ist nicht dabei? Dann schreib mir einfach, indem du auf diese Mail antwortest.
Zum Abschluss noch ein Gedanke, der mich in den letzten Tagen beschäftigt hat: Ein wirklich smartes Business ist nicht eines, das dich zum Millionär macht (obwohl das ein netter Nebeneffekt sein kann), sondern eines, das dir die Freiheit gibt, zu entscheiden, wie du leben und arbeiten möchtest.
Meine Gespräche mit verschiedenen erfolgreichen Smartpreneuren haben mich darin bestärkt, dass bewusste Planung und strategisches Denken nicht trocken oder einengend sein müssen – im Gegenteil, sie sind der Schlüssel zu mehr Gelassenheit und echter Freiheit.
Bleib neugierig, bleib smart und mach dein Ding!
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Dein Thorsten Wälde
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